Schon vor dem Morgengrauen erhob sich einer nach dem andern, es wurde doch etwas kühl gegen Morgen trotz der warmen Jahreszeit. Ich hatte ganz gut geruht auf Mutter Erde. Korporalschaftsweise wurde nun Kaffee und Erbsenkonserve gekocht. Ein Teil der Komp. hatte des Nachts nochmal Wasser geholt. Wir lagen auf einem abgemähten Kleeacker, vor uns ein großes Haferfeld und links von uns ein Hochwald. Ich ging nun mit mehreren Kameraden in den Wald, um Holz zu holen zum Abkochen. Mittlerweile war es richtig Tag geworden und nun sahen wir erst, dass der Tag vorher doch viele Opfer gekostet hatte. Allenthalben lagen tote und verwundete Franzosen im Wald und im Haferfeld. Auch verschiedene französische Drückeberger kamen nun ans Tageslicht, die natürlich von uns gefangen genommen wurden. Es war doch schwer gekämpft worden, die Felder sahen aus ganz schauderhaft. Nur schade vor die Ernte. Um 7 Uhr wurde abgerückt. Von der Komp. fehlte ein Mann, war spurlos verschwunden. Wir kamen an dem Gehöfte vorbei, welches des abends hell in Flammen stand. Es war dies eine große Anlage, jedoch leergebrannt war die Stätte, kahle Mauern und rauchende Trümmerhaufen zeugten noch von der Größe des Besitztums. Das Vieh lief herrenlos umher und das geflügelte Federvieh flog ängstlich um sein altes Heim. Immer weiter gings der Grenze zu bis wir nachmittags um 4 Uhr in Marsal ankamen. Es war dies ein festungsartiger Ort, welcher früher wohl Verteidigungszwecken gedient hatte. Hier wurde wieder Notquartier bezogen in einer Scheune, welche zu einer Wirtschaft gehörte, wo wir des Abends den Rotwein uns gut schmecken ließen. Überhaupt lebten wir dort ganz gut, es wurde gut und reichlich gekocht.. Es sah sehr kriegerisch aus dort, ein richtiges Lagerleben. Überall brannten die Feuer auf der Sraße und besonders die Hühner mussten daran glauben. Siehe Kriegskalender 21.8.