Alles wie am Tage vorher. Von jetzt ab diensrfrei, nur Arbeitsdienst am Tage wie Pflastern und Facharbeiten.
Archiv: 1915-04
Tagebuch 26.4.1915
Schönes Frühlingswetter, Dienst wie seither. Die Nacht verlief wie vor.
Tagebuch 25.4.1915
Sonntag. Witterung trübe und trocken, nachmittags hell und Sonnenschein. Es war allerdings etwas schmierig von dem Regen der vergangenen Nacht. Dienst wie die letztenTage. Abends von 11:30-2 Schanzen. Die Nacht verlief wieder ruhig, war sternenklar und trocken.
Tagebuch 24.4.1915
Witterung wie die Tage vorher, gegen Abend setzte ein dünner Regen ein. Dienst wie die letzten Tage. Die Nacht verlief auch wieder ziemlich ruhig, war nur etwas trübe und regnerisch.
Brief Schützengraben, den 24.4.15 Geschrieben in „Villa zum feuchten Eck“
… Wir sind nun heute wieder den vierten Tag in Stellung, aber nicht wo wir die letzte Zeit immer waren im „Felsengebirge“, sondern etwas weiter rechts, wo ich das erste mal war über die Fastnachtstage. Ist aber nicht mehr so schlimm wie damals. Haben das Artilleriefeuer nicht mehr so auszuhalten und verleben einen ganz schönen Tag hier. Wie lange wir hier bleiben ist noch nicht bestimmt, erst hieß es 8 Tage, dann 12, jetzt 16 Tage, also ungewiss. Bleibt sich ja auch gleich, wo wir die Zeit rum bringen. Von hier aus gehts wahrscheinlich wieder nach Roye und dann kämen wir wieder ins Kreidegebirge, wo wir die letzte Zeit immer waren.Es soll mich mal wundern wie lange dieses Leben noch dauern soll. In 4 Wochen haben wir schon Pfingsten. Ich meine es müsste doch bald mit Gottes Hilfe Schluss geben entweder Biegen oder Brechen. Unsere Gegner machen ja alle Anstrengungen um uns zu bemeistern, soll ihnen aber schwer gelingen, die werden sich doch alle die Hörner abrennen. Die französischen Heerführer prophezeien und prophezeien sie würden uns in etlichen Wochen zum Land hinaus gejagt haben, werden sich wundern, macht für die schlechte Fortschritte im Gegenteil opfern die ungeheure Massen Menschen und bezwecken nix dabei Ja, das ist der Krieg in der furchtbarsten Bedeutung des Wortes. Hoffentlich kommen wir alle mit Gottes Hilfe heil aus diesem mörderischen Wirrwar heraus. Jetzt lernt man erst und mancher leider zu spät die goldenen Zeiten des Friedens zu würdigen und wird wohl auch mancher seine Nutzanwendung für später machen. Die Witterung ist eben nicht gerade so schön wie die Zeit her ist die letzten Tage etwas rauer geworden, tut aber nichts, wenn’s nur trocken bleibt ist für uns die Hauptsache. Bei trockener Witterung ist’s hier in den Schützengräben, Kreuz- und Quergängen ganz schön auch hier und da gärtnerische Anlagen und Blumenschmuck. Aber auch das gerade Gegenteil sobald es einen vierten Tag regnet, denn hier ist alles Lehmboden. Liege jetzt hier mit noch drei Mann in unserer Villa, harmoniert alles sehr gut. Habe soeben 4 Uhr je 1 Kochgeschirr mit Kaffee und Bouillon gekocht und heute unsere zweite Mahlzeit als Frühstück, Mittagessen und Vesper eingenommen. Um 7 Uhr gibt’s warmes Abendessen. Essen meistens nur dreimal im Tag, schaffen ja eben nicht viel. Führen ein faules Leben. Aber wenn gegessen wird, wird auch richtig gegessen.