Witterung trübe, feucht, kalt, später erwas heller. 8 Uhr Kaffeeholen, Gewehrreinigen dann Arbeitsdienst. 1-2½ Grabenpatroullie, dann wieder Arbeitsdienst. Um 6½ Uhr wieder feindl. Artilleriefeuerüberfall wie tagtäglich um die Zeit. Es galt anscheinend diesmal den Feldküchen auf der Straße Villers-Andechy jedoch ohne Schaden. 9½ Probealarm. Später ging eine gemischte Patroullie der 9. u. 10. Komp., 10 Mann stark, nach dem feindlichen Schützengraben und kam auch ans feindl. Drahtverhau, wo sie beim Zerschneiden der Drähte von dem Posten entdeckt wurden, welcher sofort das Feuer eröffnete und Alarm schlug, wobei ein Mann unserer Komp. getroffen wurde. Die anderen zogen sich darauf zurück. Es folgte nun ein feindl. Inft.Feuerüberfall auf unserer ganzen Linie, weil die Franzosen anscheinend eine Überrumpelung unsererseits befürchteten und dem vorbeugen wollten. Bei uns trat hierauf erhöhte Befehlsbereitschaft ein, sodaß von jeder Gruppe 4 Mann am Gewehr sein mussten. 11 ¾ Uhr setzte ein Artilleriefeuer ein, dass alles dröhnte, welches 5 Minuten anhielt und feste in unsere Stellung rinpaukte. Als Resultat hatte die 11. Komp., welche an unserem rechten Flügel anschloß, wo auch ich stand, 2 Tote und ein Schwerverwundeter, welcher aber auch binnen 2 Stunden verschied. Von der Patroullie fehlten des Morgens 3 Mann, 2 Mann von der 9. und 1 Mann von unserer Komp.. Wir hatten somit einen Verlust von 6 Mann in unserem Battl. in dieser Nacht. Friede Ihnen. 11½-12 ¼ u. von 12 ¾-2½ Uhr Grabenpatroullie. Die Nacht war im Allgemeinen ziemlich lausig, trübe und gegen Morgen setzte Schneefall ein, sodaß beim Hellwerden das ganze Gelände in eine Winterlandschaft verwandelt war. Zu bemerken ist noch, dass dieses der erste Schnee war, den ich in Fankreuch gesehen habe.
Ein Gedanke zu „Tagebuch 11.2.1915“
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echt bizarr!