Villers, den 13. September 1915

… Wenn man das bedenkt wie gestern war Sonntag, ein herrlicher Tag und wir hocken hier drunten in den Kellern, denn oben ist’s nicht geheuer. Hier 1000 Meter hinter der Front als direkte Reserve heißt’s bei Tag dauernd, wenn nicht unbedingt nötig, unterirdisch gehaust, denn ganz unverhofft kommen die Liebespakete geflogen und hat auch schon mancher dran glauben müssen, der zu vorwitzig war. Aber bei Einbruch der Dunkelheit geht bei uns erst das Leben an. Dann wird überall gewühlt wie die Ameisen. Wird auch hier und da einer vom Geschick ereilt, alles Krieg. Mitunter sind als Nachts die Puppen am tanzen, das man meint die Hölle wäre los und manche Nacht ist’s fast kirchenstill. … Eben sind die Franzmänner auch wieder schwer am reinpulvern. Jagen mitunter paar hundert Geschosse tagsüber hier rein. Das ganze Ding ist so nur noch ein Trümmerhaufen. In fünf Tagen gehen wir wieder vorne hin in Stellung, und kommen dann wenn Gott will nach acht Tagen wieder mal nach Roye, auch zum 8 tägigen Aufenthalt. Da wird auch in letzter Zeit wieder mehr reingeflammt. Das beruht eben alles auf Gegenseitigkeit. Wenn wir irgend eine Stadt hinter der franz. Front beschießen dann bekommen wir regelmäßig auch Antwort. Die Art Tätigkeit ist ja seit einigen Wochen bedeutend lebhafter im allgemeinen aber noch immer dasselbe.

Schreibe einen Kommentar