Witterung neblig, später herrliches Wetter. Tagsüber dauernd Anschluß Apells, Exerzieren und Übungsmarsch. Abends 8 Uhr Schluß.
Archiv: 1915-10
Tagebuch 21.10.1915
6:30 Wecken, 8 Uhr Apell, 9 Uhr Kirchgang, anschließend Löhnungsapell. Am Nachmittag 3 Stunden Exerzieren, Gewehrreinigen.
Tagebuch 20.10.1915
6 Uhr Wecken, dann tagsüber anschließend Dienst bis abends 6 Uhr. Witterung wie seither trübe und Nebel.
Brief St. Quentin 20.10.1915
… Wir wurden am 16.10. abends durch einen anderen Truppenteil aus dem Osten abgelöst und demnach aus der Front raus gezogen. Mit uns noch andere Korps welche teilweise schon fast in Serbien sind. Wir sind in drei Nachtmärschen hierher gewandert, wo wir zurzeit noch sind und auch wohl vorläufig noch bleiben werden. Liegen hier seitlich St.Quentin. Wie lanqe wir hier bleiben weiß keiner. Wo wir hin kommen weiß auch keiner. Nur, daß wir schwer bewegt werden, das wissen wir. Und dann immer feldmarschmäßig, den alten Mist, den man schon vor 8 Jahren zur Genüge kennenlernte. Das hätte ich mir damals auch nicht träumen lassen, daß ich jetzt dies, so einen Krampf mitmachen müßte. Draußen in Stellung, wo das Leben dauernd an einem Faden hing, hatten diese Herren Vorgesetzten mehr das Kameradschaftliche heraus gedreht, aber jetzt sind die Puppen am tanzen. Habe auf dem Wege hierher auch das erstemal nachexerziert in meinem Leben wegen Anderer Dummheit.
Tagebuch 19.10.1915
(Mein 28. Geburtstag). 4:30 Wecken, 5:30 Abmarsch seitlich St.Quentin vorbei über Savy, Holnon, Fresnoy le-Petit, Berthaucourt nach Pontruet. Ankunft 9 Uhr. Dortselbst Quartier (Korporalschaftsw.) l. Häuschen. Nachmittags Apell. Sonst Ruhe. (Geburtstagsfeier).