Ende Tagebuchs

Hier endet das Tagebuch mit täglichen, fatalistischen Berichten vom Wetter, vom anstrengenden, gefährlichen aber auch eintönigen Dasein an der Westfront. Wie aus der Geschichte bekannt lieferten sich Franzosen und Deutsche 1915 einen verbissenen Stellungskrieg — beide Seiten beschossen sich heftig mit „Liebesgaben“ und gruben sich zum eigenen Schutz immer weiter ein. Da ist keine Action, kein Heldentum, nur Graben, Dreck und die Sehnsucht, zu überleben und dass das Ganze ein baldiges Ende nehme.

Etwas mehr Gedanken über das Leben dort, transportieren die Briefe, die deshalb auch in einer eigenen Kategorie zusammengefasst wurden. Gelegentliche Briefe aus dem Krieg wird es weiterhin geben — wie gehabt im Abstand von 100 Jahren.

Tagebuch 21.11.1915

Witterung wie vor. 2:30 Wecken, 3:30 antreten zum Marsch Noyon nach der Kriegsrampe Baboeuf. Werden wieder abgelöst durch Regt. 87. Per Bahn nach St.Quentin, dort entlaust und wieder zurückmarschiert nach Pontruet. Ankunft dortselbst 5.15. Wieder in die alten Quartiere. Auch wieder ein Sonntag im Kriege. Wieviele wirds davon noch geben. Gott weiß es!