Morgens 6 Uhr Wecken, in aller Ruhe fertigmachen, sammeln des Bataillons, um 8:30 Uhr ausrücken aus der Stadt in der Richtung Spichern. Außerhalb der Stadt auf dem großen Exerzierplatz Zusammenziehen der 41. gemischten Brigade. Diese setzte sich zusammen aus den Jnft.Brigade-Ersatzbatl. 41.-49.= Regt.1.,- und Batl.42.-50.=Regt.2., und einem Feld-Artillerie-Regt. gebildet aus den 4 Feld-Artillerie-Regt. des 18. Armeekorps. So bildeten wir mit noch einer anderen Brigade die 8.Ersatz-Division.
Nachdem alles geordnet war, marschierten wir weiter über St.Johann, Forbach, St,Wendel bis Neubusch. Bis hinter Forbach war noch alles in Floribus, die Leute waren sehr freundlich und freigebig und steckten uns alles mögliche zu, aber von dort ab änderte sich die Situation und es hörte mit den Liebesgaben auf. Kalt, scheu und misstrauisch blickte uns die Bevölkerung entgegen und es machte fast den Eindruck, als ob wir schon in Feindesland wären. Ankunft in Senkbusch 5 Uhr nachmittags. Die Sonne brannte den ganzen Tag vom wolkenleeren Himmel und hatte infolgedessen schon mancher schlapp gemacht. Wir wurden nun mit unserem Zug in einer Scheune untergebracht. Da wir aber in der Tenne nicht alle Platz hatten, so stiegen wir eben an der alten zerbrechlichen Leiter nach oben, circa 10 Mann, und nisteten uns dort ins Stroh ein. Beköstigt wurden wir auch dort aber einfach schweinemäßig. Noch zu erwähnen sei, dass dies die Behausung des Bürgermeisters von Senkbusch war, wo auch unser Hauptmann untergebracht war. Gegen Abend flog auch ein Flieger in beträchtlicher Höhe über die Ortschaft weg, welcher in ganz blödsinniger Weise von den Truppen beschossen wurde. Siehe auch Kriegskalender 18.8.