(Sonntag) Witterung trübe, kalt und teilweise Regen. Vormittags Gottesdienst und Apell in allerlei Sachen. Nachmittags Kirchenkonzert. War wieder mal einigermaßen Sonntag.
Archiv: 1915-10
Brief Pontruet, 31.10.1915
… Ich muß sagen, ich fühle mich die meiste Zeit trotz allem Krampf und manchen Strapazen so wohl und munter, wie selten im Zivilleben. Liegen hier immer noch in Pontruet, 1 1/2 Stunden nordwestlich von St.Quentin. Heute vor 14 Tagen hatten wir gerade 1 Marschtag hinter uns nach der Ablösung und liegen nun 10 Tage hier. Fast das ganze 18. Korps liegt hier um St. Quentin herum. Es wird ja viel Krampf gemacht und wenngleich wir auch wie immer auf Stroh und Tornister liegen, so ist’s doch immerhin hier besser als vorne in der Feuerlinie, denn hier pfeifen einem keine Brokken um die Ohren herum und man braucht auch keine Deckung zu suchen vor Granaten und Minen und, was die Hauptsache ist, man hat doch durchweg seine Nachtruhe. Denn dies ist vorne im Schützengraben nicht möglich. Habe doch glücklich einmal in den neun Monaten wo ich jetzt wieder hier draußen bin, mich ausgezogen und im Bett geschlafen, war damals als ich in Balâtre war nachdem Peter aus Urlaub zurückkam in Roye.
Tagebuch 30.10.1915
Alles wie tags vorher.
Tagebuch 29.10.1915
Wetter wie seither. 7:00 Wecken, vormittags gefechtsmäßiges Exerzieren, nachmittags allerhand Krampf, anschließend selbst im Betrieb bis 9:30.
Tagebuch 28.10.1915
Regenwetter, saumäßig. vormittags gefechtsmäßiges Exerzieren, nachmittags zum Baden und Entlausen nach St.Quentin. Rückkehr 8:45 Uhr. War auch allerhand, ganz toller Betrieb, halbnaß und hundsmüd.